Das hier ist für die echten Uhren-Nerds — die, denen Verarbeitung, Haptik und all die kleinen Details wichtig sind. Ich besitze sowohl die originale Rolex Daytona 126519 „Ghost“ als auch die Clean Factory Version, und nach mehreren Monaten des Wechselns am Handgelenk hab ich ein paar Gedanken dazu.

Gehäuse & Verarbeitung

Fangen wir beim Gehäuse an. Die originale 126519 hat diese unverkennbare Weißgold-Schwere. Man spürt das Gewicht — etwa 143 Gramm — und die Rolex-typische Verarbeitung ist einfach unverwechselbar. Die Bandanstöße sind perfekt poliert, und die kleinen Punzen auf dem Gehäuseboden? Scharf und tief eingeprägt.

Clean Factory hat mich hier überrascht. Nein, es ist kein Weißgold — es ist 904L Stahl — und sie haben nicht versucht, das Gewicht mit Wolfram zu fälschen. Diese Entscheidung macht tatsächlich Sinn. Warum? Weil Wolfram die Gehäusedicke durcheinanderbringt. Falls man mal ein echtes 4131 Werk reinsetzen wollte? Vergiss es bei den meisten wolfram-beschwerten Versionen. CF hat die Gehäuseproportionen punktgenau hinbekommen.

Sie haben sogar die 750er Punzen und den Bernhardinerkopf nachgemacht — verdammt nah dran, nur ein paar Mikro-Haardetails fehlen, die man eh nie sehen würde, außer man sucht gezielt nach Fehlern. Unter der Lupe ist der Hundekopf-Umriss scharf, aber das winzige Haarbüschel oben, das die Originale haben? Noch nicht ganz da. Ehrlich gesagt beeindruckend, dass sie es überhaupt versucht haben.

Die Gehäusedrucke sind durchweg solide — Modellnummern, „ROLEX“-Gravur im Rehaut, sogar die winzigen Seriennummern. Die Kronenschutz-Elemente sind separat gefertigt, nicht aus dem Gehäuse gefräst, was eine genauere Form und die richtige Schattenlinie ergibt. Wieder — kleines Detail, aber wichtig wenn’s einem drauf ankommt.

Zifferblatt-Story

Das originale Ghost-Zifferblatt ist so eine Sache, die Fotos nie ganz richtig wiedergeben. Dezent grau in Innenräumen und dann schimmert es wie Stahlnebel im Sonnenlicht. Wunderschön.

Clean Factory hat hier nicht gespart. Sie haben Vakuum-PVD statt Farbe verwendet, sodass die Sunburst-Struktur darunter noch durchkommt. Für meine Augen stimmt die Farbe zu etwa 95% überein. Subdials? Noch besser. Sie haben das CD-Ring-Muster direkt von einem Original-Zifferblatt abgeformt. Die aufgesetzten Indizes und Zeigerform sind super nah dran.

Die Stundenindizes verdienen auch Erwähnung — CF hat das Polieren perfekt hinbekommen. Jeder Index hat diese vielfacettierte Kante, die das Licht richtig einfängt, und die Drucke sind sauber und scharf. Die Lünetten-Tachymeter-Markierungen sind gut definiert mit gutem Kontrast, obwohl das Original etwas tiefere Gravur hat, die dramatischere Schatten erzeugt.

Der einzige echte Verräter kommt bei bestimmtem Licht, wenn das Grau etwas flacher aussehen kann. Trotzdem — verdammt gute Arbeit.

Werk-Gefühl

Das originale 4131 läuft straff. +2s/Tag bei mir, 72-Stunden-Reserve, und Chronograph-Drücker, die wie ein Traum klicken.

CF’s Dandong 4131? Riesiger Sprung gegenüber älteren Versionen. Meins läuft etwa +4s/Tag, Chrono funktioniert einwandfrei mit vielleicht etwas weicheren Drückern, aber der Reset trifft jedes Mal genau auf Null. Gangreserve liegt in der Praxis bei etwa 68 Stunden.

Der Chronograph-Sweep ist ziemlich flüssig — nicht ganz das seidige Original-Gleiten, aber nah genug dran, dass man genau hinschauen müsste, um den Unterschied zu erkennen. Die Subdial-Zeiger laufen richtig mit, und das befriedigende Schnappen beim Reset ist da, nur nicht ganz so knackig wie beim Original.

CF hat die Werk-Architektur original belassen, also keine seltsamen komprimierten Modifikationen für schwerere Gehäuse wie andere Fabriken.

Oysterflex-Armband Exzellenz

Hier ist Clean Factory wirklich die Extrameile gegangen. Sie haben ein exklusives Oysterflex-Armband aus der Schweiz bezogen, das die gleichen Materialien und Struktur wie das Original verwendet. Die Metall-Klingen-Einsätze sind richtig positioniert und geben einem diese authentische Flexibilität und Gewichtsverteilung, die dem Original entspricht.

Die Farbgenauigkeit stimmt auch — echtes Oysterflex ist nicht reinschwarz, es hat diesen subtilen Grauton, den die meisten übersehen. CF hat’s getroffen. Andere Fabriken gehen entweder zu schwarz oder, noch schlimmer, stopfen dicke Wolfram-Einsätze rein, um Gewicht hinzuzufügen, wodurch sich das Armband anfühlt wie ein Metallarmband. CF’s Version behält das weiche, komfortable Gefühl bei und hält trotzdem das richtige Gewicht und die Struktur.

Die Gewichts-Debatte

Das ist der größte Unterschied. Original wiegt ~143g. CF kommt bei 112g raus. Wenn man an Gold-Rolexes gewöhnt ist, merkt man den Unterschied. Aber wenn man nie das echte Teil besessen hat? Es ist leicht, aber nicht schwächlich.

Manche andere Rep-Hersteller kommen mit Wolfram-Füllern näher ans Gewicht ran, aber das bedeutet dickeres Gehäuse und oft seltsame Rotor-Modifikationen. Noch schlimmer, sie stopfen dicke Wolfram-Einsätze ins Armband, die es steif wie einen Poker machen. Ich hab gesehen, dass die über die Zeit Probleme verursachen — Rotor-Reibung, verschlechterte Aufzugs-Effizienz und Armbänder, die sich anfühlen wie Metallarmbänder. CF’s Wahl hier gibt einem langfristige Zuverlässigkeit und potentiell Original-Werk-Kompatibilität.

Ehrliche Zusammenfassung

Wo Clean Factory gewinnt:

  • Das Zifferblatt ist schockierend gut — besonders die Sunburst + PVD Ausführung
  • Gehäuse-Dimensionen entsprechen dem Original, ordentliche Punzen-Nachbildung
  • Dandong 4131 ist stabil und läuft langfristig gut
  • Subdials, Indizes und Lünetten-Tachymeter richtig gemacht mit Aufmerksamkeit für kleine Details
  • Werk ist nicht modifiziert — besser für künftige Upgrades und Wartung
  • Druckqualität durchweg solide — Rehaut-Gravur, Gehäusenummern, sogar winzige Seriennummern
  • Exklusives Schweizer Oysterflex-Armband mit korrekter Farbe, Materialien und komfortablem Gefühl

Wo es zurückbleibt:

  • Gewichtsunterschied (112g vs 143g Original) wenn man Gold-Rolexes kennt
  • Aufzugs-Gefühl nicht ganz so raffiniert wie Original
  • Zifferblatt-Grau kann bei bestimmtem Licht leicht variieren
  • Höherer Preispunkt ($900–$1200) wegen verbessertem Werk

Fazit

Wenn Gewicht oberste Priorität hat — und man diese Gold-am-Handgelenk-Präsenz will — wird man wahrscheinlich eine der Wolfram-Versionen wollen. Aber man tauscht Gehäuse-Genauigkeit, Armband-Komfort, Wartbarkeit und potentiell Werk-Zuverlässigkeit ein. Diese wolfram-gestopften Armbänder fühlen sich steif wie ein Poker an verglichen mit CF’s richtig flexibler Version.

Wenn man nach korrekten Proportionen, exzellenter Zifferblatt-Arbeit, einem stabilen Werk das hält und richtigem Armband-Komfort sucht — CF gewinnt. Besonders wenn man der Käufer-Typ ist, der langfristigen Besitz über schnelle Angeberei schätzt.

Für die meisten wird das leichtere Gewicht (112g vs 143g) nach einer Woche Tragen nicht mehr auffallen. Aber wenn man von einer echten 126519 kommt, wird’s merkbar sein.

Also, was ist wichtiger — absolutes Gewichts-Matching oder Gesamt-Ausführung und Komfort? Für mich macht Clean Factory’s Ansatz einen starken Fall. Selbst bei $1K+ bekommt man ein Stück, das ernsthafte Qualität und Detailaufmerksamkeit liefert ohne Tragbarkeit zu opfern.

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